Nein, in der Überschrift ist kein Rechtschreibfehler. Ich möchte, bevor ich den Thermomix® auspacke und euch quasi den Inhalt des braunen Kartons präsentiere erst einmal kurz erklären wie ich zum Thermomix® TM5 gekommen bin. Meine Freundin (ist natürlich schuld) hat mich dazu überredet zu einer Thermomix®-Party zu gehen. Quasi ein Probe kochen. Das Vertriebskonzept vom Thermomix® ähnelt Kerzen-Partys, Tupper-Partys, Dildo-Partys. Man trifft sich bei Freunden, eine Repräsentantin bzw. ein Repräsentant kommt und dann geht es los. Im Vergleich zu Tupper-Partys, wo man sich ja gegenseitig seine Döschen zeigt geht es bei der Thermomix®-Party teilweise heißer zur Sache als bei einer Dildo-Party.
Es wird gekocht, es wird Eis zubereitet, es wird Puderzucker gemacht und sämtliche Vorzüge vom Thermomix® sollen so gut es geht, in relativ knapper Zeit, präsentiert werden. Unter uns? Ich kann nicht kochen. Erzählt das nicht weiter, aber meine Hauswirtschaftslehrerin hat mich damals sicherlich nicht umsonst (immer) nur zum Einkaufsladen geschickt, oder? Dennoch versuche ich mich in der letzten Zeit gesünder zu ernähren. Dosenfutter bekommt bei uns nicht einmal der Hund. Also hat mich das leichte Bedienkonzept vom Thermomix® TM5 überzeugt. Über einen (leider nicht programmierbaren) Chip kann man ein paar leichte Rezepte nach kochen. Das wichtigste: Der Thermomix® TM5 hat einen Touch-Screen. Doch dazu demnächst mehr.
So ein Thermomix® sieht in der Küche ja auch ganz gut aus. Allerdings wird man unfreiwillig zum Repräsentanten, denn wer einen hat, der wird mit Fragen gelöchert. Auf die werde ich hier bei automatisch-kochen.de auch noch eingehen. Das Basis-Wissen für Thermomix®-Besitzer, quasi. Häufig gestellte Fragen sind z.B.: „Ist das ein Thermomix®?“, „Kostet der nicht über 1000 Euro?“, „Ist das schon der Neue?“ und dann wird das gerne garniert mit Wissen, dass man mit einem Thermomix® ja nichts braten könnte. Unter uns? Ich kann mit dem heißen Akku von meinem MacBook auch nur meine Oberschenkel wärmen und nicht braten, ich vergleiche den Thermomix® TM5 eher mit einem Mixer, der dazu noch kochen kann. Doch wer ist dafür bereit – sicherlich überteuerte – 1100 Euro auszugeben?
Bei der Thermomix®-Vorführung habe ich mich wahrlich gefragt: „Brauchst du sowas? Willst du sowas? Benutzt du sowas wirklich?“ auf der anderen Seite stand ja schließlich der Preis. Der Thermomix® TM5 kostet ca. 1100 Euro. Viel Holz für ein Küchengerät, oder? Aber wer einen Kaffee-Vollautomaten hat, der kennt sich aus in der Preisklasse und wer (so wie ich) diverse Apple-Geräte im Haus hat, der hat sich sowieso schon daran gewöhnt etwas mehr für Design und Marke zu bezahlen.
Ich stand also vor der Entscheidung: Apple-Watch oder Thermomix® ? Wie ihr nun vermuten könnt, ist die Entscheidung für den Thermomix® ganz positiv ausgefallen. Den entscheidenen Kick gab übrigens die Curry-Sauce die man mit dem Thermomix® machen kann, dann weiß man wenigstens was drin ist und unter uns – die schmeckt fantastisch. Ausprobiert, für gut befunden, bestellt. Es war eine Bauchentscheidung, aber das sind ja manchmal auch die besten, oder?
Die anderen Thermomix®-Besitzer(innen) sind teilweise sehr „überzeugend“ was ihren „Mixi, Thermie, oder wie auch immer betrifft“. Trifft man gleichgesinnte, gibt es schnell ein Gespräch. Besitzt du einen TM 31 oder schon den TM 5? Wo kaufst du die Silikon-Schaber? Man munkelt, dass IKEA mehr Silikon-Schaber absetzt, seit dem die Thermomix®-Besitzer sich teilweise in Facebook-Gruppen zum Rudel-Kaufen verabreden.
Ich sag es vorweg: Diejenigen die richtig gerne kochen und das gut können, die brauchen vermutlich so einen Thermomix® nicht. Diejenigen die allerdings, so wie ich, keine Küchengeräte haben, eine Eierlegende-Wollmilchsau wollen und ein paar Euro übrig haben können mit dem Thermomix® sicherlich eine ganze Menge anfangen. Wer meint, dass der Thermomix® wirklich alles könnte und vor allem alles alleine macht, ist ebenso schief gewickelt. Aber er kann, gerade für so Koch-Anfänger wie ich es bin, eine nützliche Hilfe sein.
Er kann schnippeln, kochen, pürieren und dünsten. Aus dem Grund macht es Sinn den Thermomix® unter der Dunstabzughaube zu platzieren. Auch ansonsten nimmt er nicht gerade wenig Platz ein in der Küche, da muss man schon mal etwas die Schränke ausräumen, bzw. die geerbten Tupper-Schüsseln in den Keller räumen, denn wer anfängt mit dem Thermomix® zu kochen, der muss viele Zutaten anschaffen, die er vermutlich so vorher noch nicht im Haus hatte.
Braucht Mann einen Thermomix? Ich sage ja und werde hier natürlich demnächst auch typisch männliche Thermomix® Rezepte online stellen. Würde Apple ein Küchengerät bauen, dann wäre es vergleichbar mit dem Thermomix®. Genau so geschlossen ist leider das System mit den Rezept-Chips, die muss man nämlich (teuer) kaufen und man kann keine eigenen Rezepte programmieren. Aus dem Grund gibt es hier demnächst die Thermomix® Rezepte für Männer zum leichten nach kochen. Eines kann ich euch übrigens schon verraten, der Thermomix® ist laut. Richtig laut sogar, teilweise so laut, dass die Nachbarn kurz davor sind zu klingeln wegen Störung der Mittagsruhe. Okay, die Übertreibung ist ein Stilmittel der Ironie, aber hier passt es wirklich. Bei diversen Arbeitsvorgängen ist der Thermomix® gefühlt lauter als ein startendes Flugzeug oder ein Sportwagen der vorbei blubbert. Genug Vorgeschichte, oder? Im nächsten Beitrag zeige ich euch dann wirklich den Inhalt von der braunen Kartonage mit dem grünen Aufdruck.