Ich habe in meinem Leben ja schon einiges gemacht. Backen gehört aber definitiv nicht dazu . Nach ersten Erfahrungen mit Brot dachte ich mir also, es ist an der Zeit, sich auch mal an die süßen Sachen zu wagen und dabei gleich mal was besonderes zu machen. Mein aktuelles Ziel- bzw. Traumprojekt wäre ja ein schöner Planetenkuchen, aber dafür fehlt es mir momentan an Zeit, Equipment und, wenn ich ehrlich bin, wohl auch an Fähigkeiten.
Also was leichteres: Regenbogenkuchen. Dabei gibt es nach meinem Verständnis grundsätzlich zwei unterschiedliche Herangehensweisen. Zum einen kann man den Teig in Stufen backen, also Boden für Boden und ihn dann mit Buttercreme dazwischen aufschichten, oder man ordnet den Teig passend in der Backform an. Beiden gemein ist, dass man erst den insgesamt benötigten Teig macht, eben wie für einen normalen Kuchen, welcher aber aufgeteilt und eingefärbt wird.
Das Rezept und der Teig
Natürlich ist es einfacher, sich Rezepte zu suchen, die schon auf den Thermomix ausgelegt sind, aber nötig ist das nicht. Mit ein wenig Erfahrung kann man die meisten Sachen irgendwann abschätzen und schlimmsten falls spickt man mal in einem ähnlichen Rezept nach den Einstellungen. Bei Teig ist es sowieso recht simpel. Teigstufe an und gut. Natürlich brauchtes dafür keinen Thermie, aber hey, er steht ja sowieso in der Küche.
Ich habe mich diesmal also aus meinem Rezeptwelt-Habitat gewagt und bei Chefkoch nach Rezepten gesucht und am Ende hatte ich eine gute Anleitung für meinen Regenbogenkuchen, das ich euch empfehlen kann (In den Kommentaren steht, dass 50 Gramm weniger Zucker reichen, dem kann ich mich anschließen)
Die Farbe
Um Farbe ins Spiel zu bekommen habe ich auf die Lebensmittelfarben im Backregal zurück gegriffen, wobei das sicher nicht jedermanns Geschmack ist und ich bin da sehr offen für Vorschläge – falls jemand einen Tipp hat, wie man Teig grün, rot und blau färben kann, ohne dass der Geschmack dadurch zu sehr leidet, die Kommentarspalte freut sich.
Ab in die Backform
Ich stand etwas ungläubig vor dem Rezept, denn die Anweisung, immer zwei Esslöffel pro Farbe einfach in die Mitte zu platzieren hat mich sehr verwundert, aber ich kann euch beruhigen, es funktioniert. natürlich wird der Boden mit lauter extrem dünnen Farbschichten dann fast braun, aber im Schnittbild macht sich der Kuchen so sehr gut, wenn auch in meinem Fall ungleichmäßig. Wer das präziser haben möchte, sollte die Wasserwage raus holen und sicher gehen, dass die Backform auch wirklich exakt gerade steht, sonst sieht er aus wie meiner.
Der letzte Touch
Mein Kuchen war eine Überraschung für Kollegen und da sollte die Farbe nicht direkt ins Auge stechen. Tarnung war angesagt und so bekam der Kuchen einen Überzug aus weißer Schokolade und der Thermomix noch eine Aufgabe. Das Schmelzen von Schokolade im Mixtopf hat durchaus seine Vorteile. Zum einen kann man die Schokolade erst mal klein hacken, was den Prozess beschleunigt, zum anderen kann man die Temperatur langsam hoch drehen, wenn man nicht genau weiß, wo der ideale Punkt ist, um nichts zu verbrennen. Dann den Kuchen „überschütten“, schön verteilen mit Pinsel oder Spatel und zur Deko noch ein paar bunter Streusel drauf. Fertig ist der Regenbogenkuchen.

Anwendungsmöglichkeiten
Ich habe jetzt bewusst darauf verzichtet, näher auf die Zutaten einzugehen, weil es hier nicht um das Rezept für den Kuchen geht, sondern um das Färben. Ich denke, die beiden Techniken mit getrenntem Backen und Teig verteilen eignen sich für jede Art von Kuchen, der hell genug ist, um ihn zu färben und das sicher auch für die verschiedensten Formen. Gerade wenn ihr jemand nicht nur mit dem Geschmack beeindrucken wollt, sondern bereit seid, ein wenig mehr Arbeit zu investieren, ist das sicher eine Möglichkeit, die ihr mal in Erwägung ziehen könnt. Einen Thermomix braucht man dafür natürlich nicht, aber leichter hat er mir das Leben schon gemacht 😉