Chutney oder Dschadnäi wie der Franke sagt, hört man ja immer mal wieder. Wobei ich mir relativ sicher bin, dass die Masse der Franken nicht so ganz exakt weiß, um was es sich da genau handelt. Müssen sie ja nicht. In einer Region, wo der Nachbarort oft schon, oder erst Recht, zum feindlichen Ausland zählt. Woher soll man dann wissen was dieses Dschadnäi, aus Indien stammend, sein soll. Das wohl einer der wenigen Punkte, wo die Engländer uns ein wenig voraus sind. Die kennen und schätzen ein herrliches Chutney, auch und vor allem zu herzhaften Gerichten. Was aber, wie ich vermute, eher mit der Kolonialzeit, denn mit gutem Gaumen zusammenhängen wird. Nichts desto trotz, hat es das Dschadnäi ja bis zu uns Franken geschafft. Im Grunde ist es ja auch nichts anderes wie ein etwas raffiniertes Kompott. Aber auch nicht weniger, denn raffiniert ist es. Einfach mal anstatt Preißelbeeren zum Braten oder zum Wild. Bombe!
Begeistert davon hat mich persönlich Tanja Wagner, eine liebe Freundin aus Frankfurt. Sie ist eine über die Grenzen Hessens hinaus bekannte Köchin, Food Fotografin, Blogerin und was weiß ich noch alles. Jedenfalls haben ihre Bilder mich sofort in Ihren Bann gezogen Also die Bilder die sie zum Thema Food macht. Klar. Ich denke ich werde mir da künftig noch den ein oder anderen Tipp holen. Zu Sehen übrigens unter http://houseno15.de/ Von ihr kam auch die tolle Idee dass ich ihr Chutney, tatsächlich ihre Eigenkomposition, zu meinem Dschadnäi machen könnte. Sprich für automatisch-kochen verwenden und daraus ein herrliches Gericht aus dem TM zu machen. „Damit da auch mal was vernünftiges drin landet“, O-Ton Frau Wagner. Also gesagt, getan…here it is.
Folgende Zutaten benötigste du:
500 g Pflaumen ensteint und geviertelt
400 g Äpfel in Stücken und entkernt
200 g rote Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
1 Stk. Ingwer
1 getr. Chilischote oder Flocken
2 Lorbeerblätter
1 TL Salz
100 ml Balsamico
100 ml Rotweinessig
175 g Honig
2 Tl Preiselbeeren
Salz, Pfeffer
Rosmarinzweig, die Blätter davon
So bereitest du es zu:
Ingwer in den Mixtopf geben und 8 Sek./Stufe 8 mit Deckel und MB. Zwiebeln in Stücken und Knoblauch dazu 5 Sek. auf Stufe 5 zerkleinern. Die Äpfel nochmal kurz halbieren und die Stücke dann rein geben, die Chilischote dazu und 4 Sek./Stufe vier etwas zerkleinern.
Rosmarin und Lorbeer hineingeben, die Pflaumen rein und für 30 Min./100°C/Stufe 1 schön köcheln lassen. Mit Deckel und Garkorb als Spritzschutz.
Jetzt ordentlich salzen und pfeffern. 60 ml Wasser zusammen mit den beiden Essigsorten angießen. Honig und Preiselbeeren dazu und nun das ganze nochmal 30 Min./100°C/Stufe 1 kochen. Garkorb als Spritzschutz nicht vergessen. Der Essig sollte während dieses Garvorganges gut aufgesogen werden.
Das Dschadnäi heiß in sterilisierte Gläser abfüllen und anschliesend genießen!
Eine absolute Bombe dieses Chutney! Ich muß gestehen Frau Wagner hat nicht zu viel versprochen. Falls es mir gelingen sollte ihr noch die eine oder andere Leckerei zu entlocken, dann seit ihr hier die ersten die es erfahren. Ich will nicht zu viel verraten, aber Frau Wagner hat mit diesem Gericht ja noch ein zweites kreeiert. Es war ja quasi ein kleines Menü. Ja ich denke das bekomm ich hin 🙂
Und ganz wichtig…ein kleiner Nachtrag zu uns Franken. Freilich wissen die meisten hier was ein Chutney/Dschadnäi ist. Vermutlich haben wir es sogar irgenwann mal erfunden, auf einer Feier, betrunken, wie so vieles schon. Aber wir können halt auch ganz gut mal über uns Selbst lachen. Mit und ohne Bier…äh Dschadnäi 🙂
Lasst’s euch schmecken!