Zugegeben, nüchtern und streng wissenschaftlich betrachtet klingt das erstmal nicht so prickelnd. Ghee oder auch Butterschmalz ist aus Butter durch entfernen von Wasser, Milcheiweiß und Milchzucker gewonnenes Butterreinfett. Von der Konsitenz und der Eigenschaft her ähnlich wie Schmalz. Nur eben aus Milch und nicht aus Schlachtfett gewonnen! Allerdings werden dem Ghee viele herausragende Eigenschaften zugesprochen. Im Ayurveda auch gesundheitliche. Es soll Entzündungshemmend wirken, bei Hautproblemen, zur Stärkung der Abwehr und vieles mehr. Leicht verdaulich und am Ende sogar Lebensverlängernd. Aber so weit möchte ich mich gar nicht aus dem Fenster lehnen. Für mich hat es drei herausragende Eigenschaften, die dafür sorgen das ich immer Ghee im Haus habe!
Ghee ist bei Zimmertemperatur im dunklen Gefäß mehrere Monate haltbar! Es ist absolut hoch erhitzbar. Die Fettsäuren bleiben selbst bei Temperaturen um 190°C stabil. Und was natürlich für uns in der Küche entscheident ist, es schmeckt herrlich! Der absolut feine Buttergeschmack paßt eigentlich fast überall. Egal ob zum braten oder fritieren, zum verfeinern von Gemüse, Kartoffel oder Nudeln Gerichten. Ein Traum! Einfach mal frische, am besten selbstgemachte Nudeln in leckerem Ghee schwenken, Parmesan und bissl Knoblauch dazu. Mehr braucht man nicht! Stellt sich die Frage: „Wie stellt man Ghee her, wie produziere ich Ghee möglichst effizent und einfach?“. Man braucht nicht viele Zutaten, aber Zeit und Geduld. Zumindest ohne Thermomix. Mit TM wird das ganze super einfach. Seitdem kaufe ich kein Butterschmalz oder gar teueres Ghee im Laden! Im enddeffekt braucht man nur 500 – 700 Gramm gute Butter. Am besten Weidebutter in Bioqualität. Also Weide sollte es mindestens sein, man schmeckt den Unterschied!
Folgende Zutaten brauchst du:
2 oder 3 mal 250 g Butter (gute Qualität wie oben beschrieben)
1 dunkles Gefäß, alternativ ein Glas mit Deckel welches man mit Alufolie umwickelt
Ich verwende immer noch zusätzliche einen Trichter um es besser abfüllen zu können und filtere das Ganze dann nocchmal mit nem Tee- oder Kaffeefilter
Zubereitung:
Den Butter, wie der Franke sagt, oder die Butter, wie der Rest der Welt es nennt, in den Mixtop geben. 5 Sek./Stufe 4 etwas zerkleinern.
Jetzt 30 Min/Rührstufe/100°C ohne Deckelmaß, damit das Wasser entweichen kann.
Nach dieser Zeit nochmal 20 Min/Stufe 1/Varoma geben. Jetzt verdampft auch der letzte Rest Wasser! Beim TM 31 bitte 10 Minuten mehr. Deckel bleibt natürlich unten!
Nun etwas abkühlen lassen und den Schwebeteilchen die Zeit geben sich am Boden abzulagern. Jetzt vorsichtig in ein geeignetes Gefäß abgießen. Der Bodensatz sollte dabei im TM bleiben. Ich nehme hierfür immer noch den Trichter und filtere das zusätzlich. Kann man so machen, muß man aber nicht. Das was im TM verblieben ist hat einen leicht säuerlichen nussigen Geschmack, kann man in der Küche noch zum anbraten oder verfeinern verwenden. Sollte allerdings zügig aufgebraucht werden. Schimmelt auch im Kühlschrank sehr schnell. Das Ghee, dein gewonnenes ayurvedisches Butterschmalz lässt du nun bitte ohne Deckel abkühlen. Ohne Deckel wegen Kondenswasserbildung, die es gilt zu vermeiden, schließlich haben wir das Wasser eben erst aufwändig raus geholt 🙂 Anschließend Deckel drauf und zimmerwarm und trocken lagern. Ghee wird qualitativ von Tag zu Tag besser. Also keinesfalls schlechter!
Ich hoffe ihr gewinnt dieses „flüssige Gold“ genauso lieb wie ich. Bei allen ayurvedischen Vorzügen die das Ghee besitzt eignet es sich doch auch wunderbar in der herzhaften bayerischen oder fränkischen Küche. Egal ob als feines Öl im Kartoffelsalat oder als wunderbar aromatisches Butterschmalz beim Schnitzel backen. Immer das gewisse Etwas, das iTüpfelchen, das eine Mahlzeit zu etwas Besonderem macht!
Viel Spaß damit!