Manchmal fühle ich mich wie Garfield. Faul, verschlafen, und böse Zungen behaupten, ich sei ähnlich frech. Vielleicht bin ich ein bisschen weniger haarig, aber was die Vorliebe für Lasagne betrifft, kann ich das orange Kerlchen absolut verstehen. Spirit animals! Okay, Garfield ist nicht echt, aber wenn er echt wäre, dann eben…!
Wie auch immer. Lasagne also. Ich mache sie ab und zu selbst, denn TK-Lasagne geht gar nicht, und die beim Italiener ist auf Dauer zu teuer. Allerdings hasse ich das Schichten mit diesen harten Lasagneplatten, die doch nie wirklich in die Ecken passen. Und wenn ich versuche sie anzupassen, habe ich am Ende Lasagneplattenscherben – und angeschlagene Nerven.
Aber hey, es gibt eine tolle und leckerschmecker Alternative: Lasagnesuppe. Sie beinhaltet alles Wesentliche einer geschichteten Lasagne, ist aber nicht ganz so viel Arbeit. Und hübsch sieht es noch dazu aus.
Vorbereitungszeit: 30 Minuten – Zeit im Slowcooker insgesamt: 4 Stunden (3,5 Std HIGH, 0,5 Std LOW)
Zutaten Lasagnesuppe:
1 weiße Zwiebel
1 rote Zwiebel
3 Zehen Knoblauch
3,2 l Tomatensauce (halb/halb passierte und stückige Tomaten)
1,5 kg gemischtes Hackfleisch (zuvor mit etwas Ghee oder Öl krümelig braten)
50 ml Rotwein
150 ml Wasser
3 EL Tomatenmark
2 EL Pflaumenmarmelade (oder auch eine andere, Hauptsache ohne Stücke)
2,5 EL Gewürzpaste (alternativ: Brühe-/Fleischbrühenpulver, die Mengen bitte abschmecken)
2 TL Paprika edelsüß
4 EL italienisches Gewürz
1 TL Curry
3 Lorbeerblätter
Salz
Pfeffer
Zutaten Bechamelsauce:
40 g Mehl
40 g Butter
500 ml Milch
Salz
weißer Pfeffer
Muskat
Sonstiges:
Lasagneplatten (p.P. etwa 4-5 Stück, 9-11 Minuten in Salzwasser garkochen, danach in Streifen schneiden)
geriebener Käse
Lasagnesuppe Zubereitung
Hier war mein Sir Andrew (6,5 l Slowcooker) wieder im Einsatz, da ich mir was für faule Tage einfrieren wollte. Außerdem hätte ich den Thermomix mit einbringen können, stattdessen hatte ich aber Topf und Pfanne am Start (zum Topf später mehr). In meine große Pfanne habe ich etwas Ghee gegeben. Hier hat Michael schon ein tolles Ghee Rezept eingestellt, das ich auch nutze.
Als das Ghee schön zerlaufen war, gab ich 1,5 kg gemischtes Hackfleisch hinzu. Das würzte ich mit Salz und Pfeffer und ließ es schön krümelig braten.
Derweil befüllte ich Sir Andrew mit 3,2 l Tomatenpampe, die halb/halb aus passierten Tomaten und stückigen Tomaten bestand.
Hinzu gab ich 50 ml Rotwein, 150 ml Wasser, 4 EL italienisches Gewürz, Salz, Pfeffer, 1 TL Curry, 2 TL edelsüßen Paprika sowie 2,5 EL Gewürzpaste (die berühmte aus dem Thermomix).
Außerdem kamen 3 EL Tomatenmark, 2 EL Pflaumenmarmelade sowie 3 Lorbeerblätter hinzu. Dann auch endlich das vorgegarte Hackfleisch.
In meinem Turbochef zerkleinerte ich eine weiße wie auch eine rote Zwiebel und 3 Zehen Knoblauch. Das Ganze wurde ebenfalls eingerührt ehe ich dann endlich den Deckel auf Sir Andrew gab.
By the way: Ähnlichkeiten mit der berühmt berüchtigten Gollonese sind nicht unbedingt nur rein zufällig, ich hab mich da schon bewusst schamlos dran angelehnt. 😉
Die nächsten 3,5 Stunden blubberte das Ganze dann auf HIGH und ich stand sabbernd neben dem Gerät, denn es duftete wahnsinnig lecker. Nach Ablauf dieser Zeit verließ ich meine Mundwasserpfütze (ist das jetzt sehr eklig? 😀 ) und tat doch noch mal was: ich stellte Sir Andrew für eine weitere halbe Stunde auf LOW ohne zu wissen ob das überhaupt irgendeinen Effekt hat. Aber weil ichs kann, hab ichs einfach mal getan. Und mir eingeredet dass es bestimmt zumindest nicht ganz unsinnig ist. (Ist es doch nicht, oder? 😀 )
Außerdem stellte ich mir zwei Töpfe auf den Herd. Zumindest einen davon hätte man sich sparen können und den Thermomix nutzen können. Aber meine Bechamelsauce stelle ich bis heute am liebsten im Topf her. Ich mag es einfach, darin zu rühren und so die perfekte Sämigkeit zu erreichen.
Würde ich das Ganze im Thermomix herstellen wollen, dann würde ich wohl 40 g Butter mit 40 g Mehl sowie 500 g Milch aufköcheln (7 Min / 100°C / Stufe 2 / ohne Gewähr. 😛 ). Abschmecken mit Salz, weißem Pfeffer und 2 Prisen Muskat. Allerdings mache ich das Ganze, wie schon gesagt, lieber im Topf, denn da habe ich mittlerweile auch ohne abwiegen im Gefühl, wie viel ich von den jeweiligen Zutaten brauche.
Im zweiten Topf brachte ich Salzwasser zum kochen und schmiss eine Handvoll Lasagneplatten hinein. Was nun keine sonderlich hilfreiche Mengenangabe ist, denn zum einen sind Hände unterschiedlich groß, zum anderen sind Lasagneplatten so groß, dass es schwierig ist, sich tatsächlich eine Handvoll zu nehmen. Aber hier zähle ich auf euch: schaut, wie viele Leute mitessen und rechnet pro Person mit rund 4, 5 Lasagneplatten.
Diese ließ ich 9-11 Minuten köcheln und schob sie mit einer Gabel immer wieder auseinander, da sie dazu tendieren, zusammen zu kleben. Ging aber wirklich gut.
Danach goss ich sie ab und schnitt sie mit einem Pizzaschneider in breitere Streifen. Gut, man hätte auch Bandnudeln kaufen können. Aber das ist in meinen Augen blasphemisches Gepfusche weil total un-lasagnig, und das wollen wir schließlich nicht. 😉
Sobald die Lasagneplattenstreifen, die nun aussehen wie Bandnudeln aber gar keine sind, abgetropft sind (oh Gott, nun hab ich nach Luft geschnappt als hätte ich diesen Satz tatsächlich laut ausgesprochen!), kann auch schon serviert werden.
Geschichtet werden muss nun im Eigentlichen nichts mehr, vielleicht ein wenig untergerührt. Aber da es ja auch was fürs Auge sein soll, gab ich in meinem Fall zuerst etwas Sauce auf den Teller. Hier sollte man entweder zuerst die Lorbeerblätter entfernen oder auch einfach mir den ersten Teller voll machen. Ich krieg die dann schon alle. Ich finde beim draufbeißen auch immer alle Nelken wenn es Rotkohl gibt. Das ist wohl mit dem Talent, im Dunkeln mit dem Knie den Bettpfosten zu finden, unmittelbar verbunden. Kann man drauf stolz sein, man kann es aber auch lassen.
Wie auch immer, nach der Sauce folgten die Nudeln, noch etwas mehr Sauce, geriebener Käse, Bechamelsauce und noch ein paar Flocken des geriebenen Käses, einfach weils geil ist. ;-D Obendrauf natürlich das ultimative Basilikumdoppelblatt für die Fotodeko, das nach dem Foto aber sofort wieder dismissed wurde.
Der Käse zerlief in Sekundenschnelle in der warmen Sauce, die Bechamelsauce gab den bestimmten Kick, und die Aromen der insgesamt 4 Stunden gekochten Suppe – der Wahnsinn für die Geschmacksknospen!
Eine reichhaltige Mahlzeit, die sommers wie winters gut zu essen ist. Eben alles, was eine Lasagne braucht – ob nun aus der Auflaufform oder als Suppe. Mhmm!