Rinderbraten. Klingt schon gut oder? Die Frage die sich viele stellen ist, wie man ihn am Besten macht. Jetzt komme ich ja, wie die meisten wissen, aus Franken. Hochburg der Braten wie ich mal ganz selbstbewusst behaupten möchte. Beim Thema Schweinebraten stehen wir unseren bayerischen Nachbarn in nichts nach. Im Gegenteil, wer mal ein Schäufferle in nem fränkischen Gasthof genossen hat, der weiß was gut ist! Was die anderen ja nicht schlechter macht, aber das ist halt schon ne Spezialität bei uns. Das höchste der Gefühle ist die hohe Kunst des Sauerbratens. Den Besten gibts natürlich bei Muddi, aber auch viele andere können das hier mehr als ordentlich. Es gilt das Sprichwort „wenn die kan Sauerbrodn konn, dann derfst die net heiraten!“ Jetzt saß ich vor Jahren mal bei uns an der Kirchweih zwischen zwei Fachleuten was Braten betrifft. Meine Muddi(ich hör auf die!) und einem regional sehr bekannten Koch. Die haben sich sehr angeregt über das Thema Sauer bzw. Rinderbraten unterhalten. Essig einlegen ja – nein. Wie lange marinieren und womit usw. Auf alle Fälle sehr interessant! Ich hab mir da mal rausgezogen was sich für mein Verständnis von nem Braten am plausiblsten und leckersten anhörte. Lange im Backofen gemacht, seit einiger Zeit mache ich den aber nur noch im Slowcoker, „Lahmarschgerät“ von mir liebevoll bezeichnet. Zu diesem Gerät kann man viel im Internet finden und ich werde ihm/ihr bei Gelegenheit mal nen separaten Beitrag widmen. Versprochen!
Das wichtigste am Braten ist natürlich die Qualität der Zutaten. In dem Fall hat das verwendete Stück Fleisch natürlich höchte Priorität. Da mache ich auch keine Kompromisse, das hol ich mir in der Fleischboutique meines Vertrauens das schönste Stück Fleisch das die haben! Was sich sehr gut bewährt hat bei mir ist die sogenannte Semerrolle aus dem Schanzstück des Rindes.
Folgende Zutaten benötigst du:
reicht für 6-8 Personen
2-3 Kg Fleisch vom Rind
1 Zwiebel
1 EL Sauerbratengewürz(im Tee Ei)
1 ltr. Burgunder oder nach persönlichem Geschmack (0,5 reichen auch, aber wir haben gerne viel Soße)
3 EL Senf mittelscharf
Salz
Pfeffer
100 gr. Speck dünn geschnitten
1 Pack Suppengemüse
1-2 Lorbeerblatt
50 ml Portwein
2 EL Gewürzpaste Rind(TMRezept) alternativ Brühpulver oä.
150 ml Wasser kalt
50 Gramm Stärke
4 EL Ghee oder anderes Fett
50 gr. weichen Butter
Zubereitung:
Als erstes Zwiebel schälen und scheiblieren und im Topf mit etwas Ghee braun anbraten. In der Zeit Gemüse putzen und würfeln. Oder im TM grob schreddern geht auch. In den Topf zur Zwiebel hinzu geben, mit Rotwein übergiessen und kurz aufkochen. Teei mit Gewürzen rein.
Fleisch mit Gabel paar mal tief einstechen. In den Sud legen. Lorbeerblatt dazu. 4-6 Tage im Sud kalt lagern.
Ich drehe den Braten 1-2 mal am Tag im Sud. Je nachdem wie ich dran denke und Zeit habe.
Nach dieser Zeit das Fleisch raus nehmen und trocken tupfen. Ringsum salzen und pfeffern. Evtl. bratengewürz. Mit Senf komplett einschmieren und dann kurz und scharf in einem El Ghee anbraten.
Danach mit dem Sud, ohne das lorbeerblatt in den Slowcooker geben. Bratensatz mit dem Portwein kurz ablöschen, drüber geben. Speckscheiben gleichmäßig auf dem Braten verteilen, drüber legen. Deckel drauf. 8-10 Stunden auf low schmurgeln lassen. Immer etwas abhängig vom Fleisch und dem Cooker!
Fleisch rausnehmen und in entsprechende Scheiben schneiden. Vorsicht. Sehr zart…lieber nicht zu dünn!
Sud aus dem Pot in den Thermomix geben. Inkl Gemüse und Speck. Fleisch zurück in den Pot. Deckel drauf.
Sud aufkochen bei Stufe1/100°C/10 Minuten, Gewürzei vorher rausnehmen! Paste bzw Brühpulver rein. In kaltem Wasser angerührte Stärke unter kochen langsam einrühren, so in den letzten zwei Minuten des aufkochens. Jetzt das ganze 20 Sekunden bei Stufe 10 pürieren.
Butter Flockenweise rein geben und TM in der Zeit bei Stufe 3 laufen lassen. Soße wollte jetzt schön sämig sein. Ansonsten nochmal Stärke anrühren und zugeben. Das kann man alternativ natürlich auch in einem Kochtopf unter zu Hilfe Nahme eines Stabmixers tun.
Sosse übers Fleisch geben. Eigentlich fertig. Bei mir war noch bissl hin bis mittag. Also nochmal 30 minuten high. Muss aber nicht.
Dazu passen alle möglichen Sorten Klöße, Nudeln, Kroketten und auf alle Fälle Rotkohl und Preisselbeeren! Oder aber auch das, oder besonders das Zwetschgen Taschadnäi!
Als kleiner Tip noch an alle die denken, „Oh Mann Goller nicht schon wieder ein neues Gerät!“. Es wird auch im geschlossenen Bräter, bei ca. 160-180 °C und ca. drei Stunden im Rohr ein sehr guter Braten!
Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Hunger!