Es tut mir leid, ich habe heute leider kein Foto für dich. Superdramatische Einleitung: check. Aber, es ist nur die halbe Wahrheit. Zum einen heißt es nämlich „kein besonders tolles Foto“, zum anderen natürlich „euch“ statt dich. Zumindest hoffe ich doch, dass das hier mehr als nur einer liest. (Hey, vorlesen lassen gilt auch!) – aber etwas leckeres hab ich für euch, nämlich ein Geschnetzeltes Rezept für den Slowcooker!
Okay, aber es war so: es war Sonntag, ich hatte Schinkengulasch im Kühlschrank, aber meine Große hat sich standhaft gegen Gulasch gewehrt. Es war ja auch eigentlich für auf den heißen Stein auf dem Raclettegrill gedacht, aber uns hat das zarte Schweinefilet das ich auch noch da hatte, völlig ausgereicht. Klassisches verkalkuliertes einkaufen. Macht der Satz Sinn? (Ja okay, machte der Satz davor Sinn? 😛 ).
Seufz. Wie auch immer, ich hatte also Schinkengulasch im Kühlschrank das aufgebraucht werden musste. Nur eben nicht als Gulasch. Weil, wie schon erwähnt, die fast 13jährige mit dem Dickkopf (den sie nicht von mir geerbt hat! 😛 ) war dagegen. Und eigentlich hatte ich auch nicht soooo die Lust auf Gulasch, das gabs nämlich grad erst vor Kurzem schon mal.
Aber was dann?
Na dann… muss man natürlich improvisieren. Die Chancen dass es gutgeht, sind ja immerhin gegeben. Ganz nach meinem Lebensmotto: mehr Glück als Verstand, olé! 😀
Und da ich ja nun auch einen kleineren Slowcooker habe und ich mit dessen Topf anbraten kann, musste ich das gleich mal testen (vorab: MEGA!). Den Rest hab ich mehr oder weniger improvisiert, und was soll ich sagen? Saugut ist es geworden!! – Im Gegensatz zu den diesmal etwas dürfiigeren Bildern.
Zutaten Geschnetzeltes:
500 g Schinkengulasch
2 große Zwiebeln
300 g Champignons
30 ml Weißwein
1 Becher Sahne
150 ml Brühe
400 ml Rinderfond
6 mittelgroße Gewürzgurken
2-3 EL Mehl
etwas Öl zum anbraten
Zubereitung
Das Schinkengulasch in kleinere Streifen schneiden (pro Würfelchen ca. 3-4 mal durchschneiden), salzen und pfeffern. Mit den in Scheiben geschnittenen Champignons und den in gröbere Stückchen zerteilten Zwiebeln in etwas Öl ordentlich durchbraten (rund 10-15 Minuten, bis die Flüssigkeit verdampft ist).
Dann mit Weißwein ablöschen. Brühe wie auch Rinderfond dazu geben, die Gurken in Streifen schneiden und ebenfalls mit hinein geben.
3 Stunden auf HIGH stellen.
Nach Ablauf der Zeit einen Becher Sahne mit 2-3 EL Mehl verrühren und in die Brühe einrühren. Eine weitere halbe Stunde auf HIGH laufen lassen. Abschmecken, fertig!
Da es also ein Spontankochen war und ich selbst vom Ergebnis überrascht worden war, hatte ich kein Tageslicht mehr am Start und so viel Appetit, dass mir nicht erst noch nach verkünsteltem Fooddecor war. Sieht zwar schöner aus als so plump den Teller zu fotografieren, aber hey, es spricht für sich dass ich das Essen lieber schnell inhalieren wollte als erst noch schön zu arrangieren! 😉
Denn ernsthaft: es ist keines dieser mächtigen Gerichte, schmeckt durch die Gurken auch irgendwie leichter, bilde ich mir zumindest ein. Aber es ist unheimlich gut, besonders auch um von innen aufzuwärmen, wenn man aus der Kälte kommt. Das Fleisch war ein Gedicht; butterzart ist es auf der Zunge zergangen. Und die Gurken brachten ein ganz tolles Aroma hinein, es war wirklich bombastisch. Probiert es mal!