Genau die Frage habe ich mir bei dem Rezept von unserer Melanie auch gestellt. Was ist Soßenkuchen? Ich darf gestehen, bevor Mel diese Zutat in ihrem Sauerbraten-Rezept verwendet hat, habe ich von Soßenkuchen noch nie etwas gehört. Als ich das Rezept gelesen hatte, dachte ich zunächst an einen Tippfehler. Also, kurz recherchiert und nun weiß ich folgendens:
Soßenkuchen wird auch Soßenlebkuchen genannt. Im Grunde sind das also wenig gesüßte Lebkuchen, die in der Küche zur Verfeinerung und auch zur Bindung von dunklen Soßen dienlich sein können. Häufige Einsatzgebiete von diesen Soßenkuchen sind z.B. der bereits erwähnte Sauerbraten aber auch zu anderen Wildgerichten passt der Soßenkuchen ganz gut.
Bringen wir es auf den Punkt. Soßenkuchen sind also Lebkuchen!
Wie bei vielen Küchenbegriffen gibt es auch beim Lebkuchen im Deutschen verschiedene regionale Bezeichnungen. Im Süden, Westen und Norden Deutschlands dominiert der Begriff Lebkuchen. Es gibt auch noch weitere Begrifflichkeiten, wie z.B. Labekuchen, Leckkuchen oder Lebenskuchen. In Ostdeutschland ist die Bezeichnung Pfefferkuchen vorherrschend und im Süden kann man auch Magenkuchen sagen. Wie auch immer, Lebkuchen ist Lebkuchen und der feiert hier in unserem Blog ja nicht nur durch die Rezepte von Jenny (Lebkuchen-Brownies) und Laura (Oblatenkuchen).
Die Verwendung von Soßenkuchen denkbar einfach, geschnitten oder gerieben wird der Soßenkuchen in Wein, Milch, Sahne oder Wasser eingeweicht und anschließend in der Soße mit gekocht. Der Soßenkuchen macht die Soße also würzig und sämig.
Der vermutlich bekannteste Hersteller von Soßenkuchen ist Leupoldt! Leupoldt Soßenkuchen ist ein eingetragenes Markenzeichen, man bekommt die Zutat in 60 Gramm Portionen. In Franken soll seit fast 100 Jahren hauptsächlich Leupoldts Soßenkuchen zum Einsatz kommen. Das Rezept ist übrigens streng geheim. Man sollte es in der Küche allerdings sparsam verwenden, denn sonst kann schnell die ganze Soße nach Lebkuchen schmecken. Zur Winterzeit passt das sicherlich, aber wer mag schon Geschmack von Lebkuchen im Sommer?
Wie lange ist denn so ein Soßenkuchen haltbar? Ohne Konservierungsstoffe verpackt hat der Soßenkuchen von Leupold eine Haltbarkeit von mindestens 6 Monaten, ein 12er Pack gibt es für ca. 10 Euro.
Weitere Rezept-Vorschläge für die Verwendung von Soßenkuchen: Hirschbraten, Rinderschmorbraten, Rehbraten, Rotkohl und auch zur Verziehrung vom Lebkuchenhaus.